Kolumne,  Umwelt/ Nachhaltigkeit

Kafka, Kassandra und der Klimawandel

„Ach“, sagte die Maus, „die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit, dass ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, dass ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, dass ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe.“ – „Du musst nur die Laufrichtung ändern“, sagte die Katze und fraß sie. (Franz Kafka)

Was ist nur mit dieser Maus los? Erst ist ihr die Welt zu weit. Dann ist sie mal kurz zufrieden, weil sie “in der Ferne Mauern sieht”. Gleich darauf ist es ihr wieder zu eng. Nichts ist ihr recht. Obwohl sie genau weiß, dass sie schnurstracks in eine Falle läuft, rennt sie einfach weiter. Warum nur?

Die Katze präsentiert ihr erst die Lösung auf dem Silbertablett und frisst sie gleich darauf auf. Wie tragisch!

War die Maus einfach dumm oder hat sie nur Pech gehabt?

Ihr denkt vielleicht: “So dumm sind Tiere doch nicht, und Menschen erst recht nicht”.

Aber tatsächlich verhalten wir Menschen uns oft genauso wie die Maus aus Kafkas Fabel, denn wir sind dabei, unsere eigene Existenzgrundlage zu zerstören.

Mit unserer Gier und unserer Dummheit werden wir uns eines Tages selbst ausrotten. (Stephen Hawking)

Obwohl sich weltweit bereits dramatische Folgen des Klimawandels bemerkbar machen, verabschieden wir uns weder von der Kohlekraft, noch von Billigflügen, Kreuzfahrtschiffen, LKW-Transporten oder der Dominanz des Autoverkehrs. Auch die Folgen der Umweltverschmutzung werden immer deutlicher: Übersäuerte und verschmutzte Gewässer, ein dramatischer Rückgang der Artenvielfalt und ausgelaugte Böden sind deutliche Zeichen dafür, dass es so nicht weitergehen kann. Dennoch produzieren wir deutlich mehr Plastikmüll und konsumieren einfach weiter wie bisher.

Statt also innezuhalten und einen Richtungswechsel einzuleiten, rennen wir geradezu auf die Klimafalle zu.

Doch warum ist es so schwierig, unser Verhalten zu ändern, obwohl wir wissen, dass es nötig ist?

Ich habe zehn verschiedene Denkmuster beobachtet (teilweise auch bei mir selbst), die uns daran hindern, unser Verhalten zu ändern. Wenn wir diese Denkmuster aber erkennen, fällt es leichter, sie außer Kraft zu setzen und eine dauerhafte Änderung zu erreichen.

1. Gewohnheit:

“Aber das habe ich doch schon immer so gemacht”.

Dass es deswegen nicht unbedingt richtig sein muss, ist den meisten bewusst. Dennoch ist es sehr schwer, eine Gewohnheit zu ändern, selbst wenn wir es unbedingt wollen. Gewohnheiten sind für Menschen überlebenswichtig, da sie dem Gehirn den Freiraum verschaffen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Stehen sie im Einklang mit unseren Zielen, so sind sie hilfreich.

Kontraproduktive hingegen Gewohnheiten können wir leichter ändern, indem wir auslösende Situationen meiden. Konsumverzicht beispielsweise gelingt eher, wenn wir unsere Lieblingsshops nicht dauernd besuchen. Eine andere vielversprechende Strategie ist, negative Gewohnheiten durch bessere Gewohnheiten zu ersetzen. Anstatt uns nach einer anstrengenden Arbeitswoche mit einem neuen T-Shirt zu belohnen, können wir uns bei einem guten Buch, unserem Lieblingsfilm oder einem Waldspaziergang entspannen.

Wenn wir uns erstmal nachhaltigere Verhaltensweisen und Routinen angewöhnt haben, so erfordern sie auch keine zusätzliche Energie mehr.

2. Fehler verdrängen:

Manche Verhaltensweisen ändern wir nicht, da wir uns dann eingestehen müssten, Fehler gemacht zu haben. Stattdessen suchen wir lieber absurde Rechtfertigungen für unser Verhalten.

Aber: Menschen machen Fehler. Zu glauben, dass man keine macht, ist schon mal der erste. Da wir also sowieso Fehler machen, können wir sie gleich als Chance für eine positive Veränderung begreifen. Wenn wir unsere Fehler verdrängen und verneinen, kostet das nämlich viel mehr Energie.

3. Machtlosigkeit des Einzelnen:

“Der Einzelne kann sowieso nichts bewirken”. “Alleine kann man doch nichts ausrichten”. Kommen euch diese Sätze bekannt vor?

Das Vertrackte an den Klima- und Umweltproblemen ist, dass die Auswirkungen von umweltschädlichen Aktionen meistens nicht da sichtbar werden, wo sie verursacht werden: Verbrauchen die Industrienationen mehr CO2, so werden die Pazifik-Inseln von Stürmen und Überschwemmungen heimgesucht, hier dagegen sind die Auswirkungen noch moderat.

Weil wir umgekehrt auch keine direkt sichtbare Verbesserung wahrnehmen, wollen wir uns gar nicht erst für Nachhaltigkeit im Privaten oder in der Politik einsetzen. Für unser Engagement erwarten wir eine Erfolgsgarantie, und wenn es die nicht gibt, so lassen wir es lieber gleich. Eine gefährliche Einstellung!

Denn dieser fehlende Glaube an die Selbstwirksamkeit führt zu einer passiven “Weiter-so”-Haltung, die wir uns in Anbetracht der Weltlage nicht leisten können.

Zwar scheint es aussichtslos, alleine gegen so komplexe Probleme anzukämpfen. Es stimmt aber nicht, dass der Einzelne nichts bewirken kann, denn:

Eine Mücke im Auge kann selbst einen Elefant zum Weinen bringen. (Unbekannt)

4. Masse statt Klasse:

“Alle anderen machen es auch so, also kann es nicht schlecht sein.”

Wir neigen dazu, unser Verhalten nicht zu hinterfragen, so lange es in der Gesellschaft verbreitet ist. Sich im Kollektiv zu bewegen ist auch weniger anstrengend, als gegen den Strom zu schwimmen. Wer bei dem Versuch, nachhaltiger zu leben, dauernd gegen Mauern rennt, gibt womöglich irgendwann auf.

Einfacher wird es, wenn man sich Verbündete sucht. Das kann online oder im realen Leben sein. So kann man sich gegenseitig bestärken und motivieren.

5. Der 100-Prozent-Anspruch:

“Es wird nie gelingen, vollkommen nachhaltig zu leben”. Deswegen versuchen wir es erst gar nicht. Wir setzen uns unerreichbare Ziele, aber kapitulieren lieber gleich, anstatt uns nur Frust einzuhandeln.

Genau dieses Denkmuster hat mich lange Zeit davon abgehalten, faire Mode zu kaufen. “Ich kaufe doch sowieso schon so wenig Kleidung… Wenn ich eine wunderschöne Bluse sehe und die nicht kaufen kann, dann bin ich unglücklich! Deswegen probiere ich es lieber nicht”, dachte ich mir.

Ein geeigneter Lösungsansatz ist das  Pareto-Prinzip: Es besagt, dass wir mit 20 Prozent unserer Energie 80 Prozent Leistung erreichen können. Wenn wir uns vom 100-prozentigen Perfektionismus verabschieden, fällt es uns leichter, überhaupt anzufangen und unser Vorhaben auch durchzuhalten, da Ausnahmen erlaubt sind. Wir bewahren uns unsere Energie und Leichtigkeit, und erreichen womöglich die 100 Prozent irgendwann ganz von selbst.

6. Das Schulhof-Argument:

“Aber andere sind viel schlimmer als ich”.

Ja, wahrscheinlich. Aber jeder ist für sich selbst verantwortlich.

7. Freiheit:

Das Freiheitsversprechen der Moderne lautet Konsum und Mobilität. Meinungsfreiheit? Ist ja ganz nett, aber so wirklich Gebrauch machen wir davon nicht. Die Freiheit der Privatsphäre? Wird sie zugunsten irgendwelcher Sicherheitsvorkehrungen wieder eingeschränkt, regen wir uns auch nicht auf. So lange wir kaufen können, was wir wollen, geben wir uns mit allem zufrieden.

Sollen wir unseren jedoch Konsum einschränken, so kratzt das an unserem Ego und unserer Identität.

Aber prägt unser Besitz wirklich unsere Persönlichkeit?

Und ist die Freiheit des Konsums echte Freiheit?

Nein! Für mich bedeutet Freiheit, unabhängig zu sein, nicht nur von Konsumgütern, sondern möglichst auch von allem anderen.

8. Nach mir die Sintflut:

“Mich betrifft es nicht, also muss ich mich auch nicht damit beschäftigen.”

Es gibt leider wirklich Menschen, die so denken. Ich frage mich dann immer, und was ist mit euren Kindern? Und euren Enkelkindern? Wollt ihr nicht, dass sie in einer intakten Welt aufwachsen?

Kinder können nicht wählen, in welche Welt sie geboren werden. Aber wir haben die Wahl. Wir können versuchen, diese Welt zu erhalten und ein Stückchen besser zu machen.

9. Zwanghafter Optimismus:

Optimismus liegt im Trend. Überspitzt könnte man behaupten, wir leben unter dem “Diktat des positiven Denkens“. Wir glauben lieber daran, dass die Wissenschaft bestimmt gleich eine Lösung für all die drängenden Probleme findet, anstatt dafür zu sorgen, dass diese erst gar nicht entstehen.

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert. (Albert Einstein)

Wenn wir aber den Mut zur Veränderung haben, dann macht uns der Optimismus nicht blind, sondern stark.

10. Kassandra-Syndrom:

Die griechische Mythologie erzählt davon, wie die Stadt Troja unterging, weil keiner den Vorhersagen der Hellseherin Kassandra Glauben schenkte. Heute muss man kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass es mit Umwelt und Klima so nicht weitergehen kann. Dafür gibt es handfeste Beweise, die wir aber gekonnt verdrängen. Es wäre zu belastend und angsteinflößend, den Tatsachen ins Auge zu schauen. Dieser Verdrängungs-Mechanismus dient als Selbstschutz, denn wir können uns nicht non-stop mit allen Problemen dieser Welt befassen, ohne dabei verrückt zu werden.

Selbstsorge ist kein überflüssiger Luxus, es ist Selbsterhaltung, und die ist ein Mittel politischer Kriegsführung. (Audre Lorde)

Eine gute Balance zu finden, ist wichtig: Einerseits sollten wir uns mit Umwelt- und Klimaproblemen befassen, um informiert zu sein und darauf reagieren zu können. Anderseits dürfen wir uns damit nicht überfrachten, um handlungsfähig zu bleiben. Ich zum Beispiel lese kaum noch Artikel zum Thema Plastikmüll in den Meeren, da mich das sehr ärgert und ich mir der Problematik sowieso bewusst bin. Stattdessen suche ich lieber Möglichkeiten, um Plastik zu vermeiden. Das macht mir Freude und fühlt sich gut an.

 

Neben diesen Denkmustern gibt es natürlich noch handfeste Gründe, die Veränderung verhindern oder erschweren: Nicht alle hatten das Privileg einer guten Bildung, die die Voraussetzung für ein kritisches Bewusstsein ist. Manche Menschen leben in ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen oder kämpfen mit anderen existentiellen Schwierigkeiten, sodass sie sich nicht noch mit zusätzlichen Problemen beschäftigen können. Auch äußere Zwänge oder die eigene Bequemlichkeit lassen sich nicht immer so leicht überwinden.

Auf politischer und wirtschaftlicher Ebene scheint oft die Gier nach Geld und Macht nachhaltiges Handeln zu verhindern.

Mir gelingt es nicht immer, so nachhaltig zu leben, wie ich gern möchte. Insgesamt habe ich aber schon einiges verbessert, besonders nachdem ich mir die Denkmuster 1 (Gewohnheit) und 5 (100-Prozent-Anspruch) bewusst gemacht habe und außer Kraft gesetzt habe. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt:) Außerdem hat es mir geholfen, ein paar Gleichgesinnte zu finden, sowohl offline wie auch online. Und damit meine ich euch, liebe Leserinnen und Leser! Ich freue mich über eure ermutigenden, kritischen und inspirierenden Kommentare! Gemeinsam können wir mehr erreichen! Denn eines ist klar:

Wir müssen nur die Laufrichtung ändern.

Kommt euch das eine oder andere Denkmuster bekannt vor? Habt ihr noch andere lähmende Denkmuster beobachtet und Tipps, wie man diese überwinden kann?

Ich bin sehr gespannt auf eure Antworten!

Liebe Grüße,

Amely

  • Auf das Zitat von Stephen Hawking bin ich über diesen interessanten Beitrag von Traude alias Rostrose gestoßen. Vielen Dank für die Inspiration!
  • Das Bild ist ausnahmsweise nicht von mir, sondern von hier.

Mehr lesen / hören?

Zum Thema Gewohnheit:

Zum Kassandra-Mythos:

Verlinkt:

10 Kommentare

  • Jeanne

    Liebe Amely,
    ein sehr gelungener Beitrag!! Einfach klasse!!
    Ich hab mich unter Punkt 3 wiedergefunden: Wie oft habe ich manchmal das Gefühl der Ohnmacht, wenn ich mich ständig erklären muss : warum wir kein Fleisch essen, kaum noch Müll produzieren, im Geschäft keine Plastiktüte und im Restaurant keinen Strohhalm wollen usw. usf (das kann manchmal ganz schön mürbe machen) und dann sehe, wie der Nachbar alleine 7 !! Plastikmüll-Säcke auf die Straße stellt, und konsumiert, als gäbe es kein Morgen. (Also das “nach-mir-die-Sintflut” -Prinzip, dem ich leider an jeder Strßenecke begegne!!)
    Da frage ich mich dann auch immer wieder, sind die wirklich so dumm und sehen nicht, was in unserer Welt vor sich geht, oder WOLLEN die es einfach nicht sehen.
    In solchen Momenten stürzt dann mein mühsam aufgebautes Kartenhaus jedesmal wieder ein. Doch dann finde ich wieder Gleichgesinnte, wie dich, durch das Bloggen und mein Weltbild wird wieder gerade gerückt. Danke dafür :))
    Viele liebe Grüße
    Jeanne

    P.S. Schau doch bitte mal auf meinem Blog vorbei; es wartet dort eine kleine Überraschung auf dich :))

    • Amely

      Liebe Jeanne, vielen Dank für deinen Kommentar! Ich finde auch, dass so manche Diskussion ganz schön viel Energie absaugen kann. Manchmal versuche ich es dann gar nicht, weil ich keine Kraft für solche Diskussionen habe. Aber Gleichgesinnte zu finden wie zum Beispiel dich gibt dann wieder Kraft zurück! Danke dafür!
      Ich ärgere mich nicht so sehr über Leute, die einfach unbedarft konsumieren, als über die Politik, die diesen Konsum erlaubt! Es könnte so einfach sein, Plastiktüten und Mikroplastik zu verbieten, Verpackungen komplett aus recyceltem Kunststoff einzufordern usw. Stattdessen machen sie sich Gedanken über den Krümmungsgrad von Gurken… Naja. Ich hoffe, dass da auch allmählich ein Wandel einsetzt und wir ein bisschen dazu beitragen können!
      Ganz liebe Grüße!
      Amely

  • Traude "Rostrose"

    Liebe Amely,
    du hast die zehn verschiedenen Denkmustertypen sehr gut herausgefiltert. Und ich erkenne mich auch am meisten bei Nummer 3, bin aber natürlich beispielsweise durch meine Reiselust wohl auch ein bisserl mitschuldig am Klimawandel. Ich weiß nicht, ob mein Denkmuster da in eine der Kategorien fällt oder eine eigene ist – es läuft nach dem Motto: “Ich mache schon sehr viel, aber ich mache längst noch nicht ALLES, was ich tun könnte.”
    … Denn bevor ich ALLES mache, muss ich erst mal sehen, dass andere (= “die breite Masse”) zumindest ETWAS tun. Sprich, ich werde nicht aufhören zu reisen, solange ich nicht das Gefühl habe, dass mein Verzicht der Welt etwas bringt (aber immerhin machen wir heuer keine zweite Flugreise mehr); ich werde nicht ganz aufhören, Fleisch zu essen, aber ich nehme in letzter Zeit fast immer das Veggie-Mittagsmenü und koche abenst 2 x pro Woche vegetarisch, 1 x gibt es Fisch und an den restlichen Tagen fast immer BIOfleisch- oder -wurstgerichte… – um bereit zu einem größeren Verzicht zu sein, muss ich schon massives Entgegenkommen der “andren”, eine ECHTE Bewegung, eine gesellschaftliche Umwälzung erkennen können… so nach dem Motto “Zug um Zug” ;-))
    An Kassandra muss ich in letzer Zeit übrigens auch immer wieder mal denken…
    Dank dir sehr fürs Anregen und für die Verlinkung bei ANL!!!
    Herzlichst, die Traude

    • Amely

      Liebe Traude, vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar!
      Ich denke nicht, dass man auf alles verzichten kann. Wenn du beispielsweise aus dem Reisen Energie und Freude ziehst und dann darauf und auf alles andere verzichtest, hast du irgendwann keine Energie mehr für positive Veränderungen! Wenn man das macht, was man mit Leichtigkeit schafft, ist schon viel gewonnen! Ich esse zum Beispiel auch Fleisch, aber auch nur einmal die Woche, so quasi nach dem Pareto Prinzip. So geht es für mich leicht, da ich nicht völlig verzichten muss, denn das würde ich nicht schaffen. In anderen Bereichen schaffe ich auch nicht mal die 80Prozent, aber ich arbeite daran!
      Liebe Grüße,
      Amely

    • Laura

      Ich finde es immer super, wenn ein Bewusstsein für das Klima-/Umwelt-Problem da ist und freue mich immer, wenn ich sehe, dass etwas getan wird. Jeder kleine Schritt zählt!
      Ich finde es allerdings etwas fragwürdig, auf das Handeln oder Umdenken von anderen zu warten. Ich persönlich möchte mein Handeln und meine Verantwortung nicht vom Handeln anderer abhängig machen, egal in welchem Bereich. Deswegen finde ich wichtig zu schauen: was kann ich machen, um die Welt ein kleines bisschen besser zu machen? Welche Möglichkeiten habe ich? Wenn man darauf wartet, dass jemand anderes zuerst etwas tut oder darauf wartet, dass die anderen erst mehr tun, ändert sich meistens nichts oder zu wenig.
      Ich bin der Meinung, die beste Art, andere zu motivieren und zu inspirieren, ist nach seinen Möglichkeiten sein Bestes zu tun.

      • Amely

        Liebe Laura, danke für deinen Kommentar! Ich denke auch, dass man nicht darauf warten sollte, dass andere etwas tun. Es ist wichtig, selbst die Sachen auch umzusetzen, nur so kann man andere motivieren. Inzwischen glaube ich aber, dass das auch nicht reicht. Meiner Meinung nach gehört zu einem Engagement für die Umwelt auch, dass man die Ideen in die Breite trägt. Wenn jeder nur für sich versucht, das Klima und die Umwelt zu schützen, wird sich auch nichts ändern. Wichtig ist, auch auf politischer und gesellschaftlicher Ebene dafür zu kämpfen. Dafür gibt es auch viele Möglichkeiten, zB Engagement in Bürgerinitiativen, Demos, Leserbriefe, Unterschriftensammlungen, Engagement in der Politik uvm. Der Rückzug ins Private bringt uns nur wenig weiter. Aber ein Stückchen schon, und du hast recht, jeder Schritt zählt!
        In dem Sinne dir eine schöne Adventszeit,
        Amely

  • Janina

    Ich glaube das Problem liegt darin, das es für UNS nicht Sichtbar. Gerade bei Facebook sind immer wieder Kommentare unter den Beiträgen “Plastik-Ozeran”…etc. wo ernsthaft Menschen schreiben: “MEINE Plastiktüte soll jetzt ernsthaft im Pazifik rumschwirren? Wo wir in Deutschland doch ein so gutes Recyclingprogramm über den “grünen Punkt” haben? Das kann ich nicht glauben!”
    Und genau da versuche ich Anzusetzen und meinem Umfeld zu vermitteln…ja auch DEINE Tüte schwirrt irgendwann im Pazifik. Und ja auch deine Tüte wird man in 450 Jahren immer noch finden…nicht mehr als Tüte…aber als kleine Teilchen.

    Ich freue mich ein Teil dazu beizutragen, die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen und der Maus schon vorher zu sagen: Hey, deine Mauern die dich gerade Glücklich machen, sind eine Falle vor der eine Katze sitzt!”

    Sonnige Grüße aus Haltern,
    deine Janina

    • Amely

      Liebe Janina, vielen Dank für deinen Kommentar! Ja, zum Teil ist sicherlich das fehlende Bewusstsein der Grund. Man könnte auch erwarten, dass unser Plastik komplett recycelt wird, wir leben ja in einem hochtechnologisierten Land. Aber ich glaube, so nach und nach spricht sich schon herum, dass es nicht so ist, und es setzt ein Umdenken ein.
      Ich finde es gut, dass du zu diesem Umdenken beiträgst!
      Ganz liebe Grüße aus der Pfalz,
      Amely

  • Marlene

    Hallo Amely,
    Das ist ein toller Blogpost geworden! Mir sind schon fast alle Muster begegnet, besonders Nummer 3 ! Sich Selbst muss man auch überlisten, da hast du recht. Danke, dass du auf EiNaB verlinkst, Ich finde auch, dass mir gerade das Online-Netzwerk großen Rückhalt gibt. Mir fällt noch eines zur Ergänzung ein: Wenn man sich-aus welchen Gründen auch immer – außerstande fühlt, selbst aktiv zu werden, dann bleibt immer noch die Möglichkeit, verschiedensten NGOs Geld zu spenden, die oftmals eine wichtige Arbeit leisten.
    Viele liebe Grüße,
    Marlene

    • Amely

      Liebe Marlene, ich freue mich darüber, dass du den Artikel mit interessant findest! Ich habe auch den Eindruck, dass das Denkmuster Nr. 3 sehr weit verbreitet ist. Wenn jeder denkt, er alleine kann nichts bewegen, dann bewegt sich natürlich auch nichts! Es gibt aber immer wieder Gegenbeispiele, die Mut machen: Zum Beispiel die Schüler in USA, die sich bisher ziemlich erfolgreich mit der Waffenlobby anlegen. Es zeigt, dass sich Engagement lohnt!
      Ich kann gerade auch nicht selbst politisch aktiv werden, unterstütze aber eine NGO finanziell, unterzeichne viele Online-Petitionen und schreibe hin und wieder Vorschläge an Politiker. Jeder kann das machen, was in seinen Möglichkeiten steht!
      Liebe Grüße,
      Amely

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